Bald unter Pseudonym

— Neues Jahr, neuer Name —

Neues Jahr, neuer Name! In Zukunft werde ich meine Bücher unter dem Pseudonym

Ina Pan

veröffentlichen. Über diese Entscheidung grübel ich schon lange nach und sie fällt mir nicht leicht. Früher konnte ich mir nie vorstellen, unter einem Pseudonym zu veröffentlichen. Ich dachte mir immer: Ich schäme mich doch nicht für meine Bücher! Warum sollte nicht jeder wissen, dass ich sie schreibe?

Als Selfpublisherin habe ich sogar davon profitiert, unter meinem Namen zu veröffentlichen. Die meisten Bücher verkaufe ich an Leute, die mich aus dem realen Leben kennen. Es ist durchaus vorgekommen, dass mich jemand aus ganz anderem Grund im Internet gesucht hat und dabei auf die Vogelwandler-Dilogie gestoßen ist. Also warum lasse ich mir dieses wertvolle Marketing-Element entgehen?

Warum ein Pseudonym?

Die ernüchternde Antwort ist: Ich habe Angst. Denn wenn jeder weiß, wer ich bin, schließt das eben auch die wenigen Menschen ein, die keine guten Absichten haben. Bis jetzt hatte ich Glück und wurde von schlechten Erfahrungen verschont. Andere waren nicht so glücklich. Allein im letzten Jahr berichteten zwei bekannte Autor*innen queerer Bücher davon, wie sie massiven Beschimpfungen auf Social Media ausgesetzt waren.

Den Ausschlag für mich gab die Aussage eines Autors, der frustriert berichtete, er wünschte sich, er hätte sich ein Pseudonym zugelegt. Denn wenn alle dich mit deinem echten Namen beleidigen, geht das an die Substanz. Dann fühlt sich alles persönlich an. Ein Pseudonym kann Abstand schaffen und damit schützen.

Meine psychische Gesundheit ist mir wichtig. Deswegen möchte ich nicht warten, bis ich eventuell einmal bekannter bin, sondern mir bereits jetzt ein Pseudonym zulegen. Denn ja, ich möchte gerne bekannter werden und nein, ich werde nicht aufhören, Bücher zu schreiben, die mit ihren queeren, gesellschaftskritischen Inhalten gewisse Menschen vielleicht vor den Kopf stoßen.

Warum genau dieses Pseudonym?

Die Wahl des richtigen Namens hat mich fast so sehr zur Verzweiflung getrieben, wie die Suche nach Buchtiteln. Und ja, ich habe auch hierfür Namensgeneratoren und Babyseiten konsultiert 😅 Meine Bedingungen waren:

  • Die Anfangsbuchstaben sollen gleich bleiben, damit ich mein Logo behalten kann.
  • Vom Vornamen soll ich mich halbwegs angesprochen fühlen.
  • Es soll nach einer deutschen Autorin klingen. (Ich bin ein bisschen allergisch gegen diese Bücher, bei denen man inzwischen weder am Titel noch am Autor*innennamen erkennen kann, ob das nun ein englisches oder deutsches Buch ist …)

Das grenzte die Wahl schon sehr sein. Im Ernst, wisst ihr, wie wenige Nachnamen mit „P“ es gibt? Katastrophe, ich sag’s euch …

Pan hat mir von Anfang an am meisten zugesagt. Ich bin zwar prinzipiell kein Fan von griechischer Mythologie, aber gegen einen Gott des Waldes und der Natur kann ich kaum was sagen 🌳💚 Die meisten werden bei Pan vermutlich auch an einen gewissen Peter denken. Oder vielleicht sogar, wie eine Freundin von mir, an pansexuell? Auch damit kann ich leben, denn beides passt irgendwie zu meinen Büchern.

Der Vorname war dafür ziemlich schnell klar. Ina klingt ähnlich genug wie mein richtiger Name, dass ich hoffentlich aufhorchen werde, wenn mich jemand damit anspricht.

Was meint ihr, können wir uns gemeinsam an das Pseudonym gewöhnen? Ich hoffe, dass ihr mir, unabhängig vom Namen, weiterhin auf meiner Reise als Schriftstellerin folgt. Letzten Endes kommt es schließlich auf die Bücher an, nicht wahr?

Wie geht es weiter mit dem Pseudonym?

Tja, für mich steht jetzt jede Menge Arbeit an. Ich werde nach und nach meine Social Media Profile umstellen. Dann natürlich auch diese Website und das wird wirklich nicht lustig: neue URL beantragen, Seite umgestalten … Puh.

Und die Vogelwandler-Dilogie?

Funkenfeder und Schattenschwinge werden vorerst unverändert verfügbar bleiben. Um den Namen auf den Covern zu ändern, müsste ich sie komplett neu veröffentlichen und das wäre nicht nur aufwendig und kostspielig, sondern würde Leser*innen möglicherweise verwirren. Außerdem vergisst das Internet schließlich eh nicht. Deswegen wird das Pseudonym bis auf Weiteres nur bei meinen zukünftigen Büchern zur Anwendung kommen.

Die Autorin sitzt mit einer Tasse Tee an ihrem Schreibtisch vor dem aufgeklappten Laptop.