Rückblick auf 2019

— und Ausblick auf 2020 —

„Am Rande des Wahnsinns ist die Aussicht am besten.“

Diesen Spruch habe ich auf einer Postkarte gesehen und musste ein bisschen schmunzeln und ein bisschen nicken. Das letzte Jahr war für mich in vieler Hinsicht zum Verrücktwerden. Im privaten Bereich ging es drunter und drüber, ich bin mehrmals umgezogen und das Leben hat mir Steine in den Weg geworfen, wo es nur ging. Aber während ich Anfang des Jahres noch keine Ahnung hatte, wie es weitergehen soll, lüftete sich im Sommer der Nebel und die Aussicht klarte auf. Jetzt habe ich ein neues Studium begonnen und gehe zum ersten Mal gerne zu Vorlesungen. Vor allem aber habe ich mich auch durch den „Schreibwahnsinn“ gekämpft und die Aussicht von dieser Klippe aus ist herrlich, das kann ich euch schon verraten!

Fest hatte ich mir vorgenommen, das erste Manuskript zu meiner neuen Fantasygeschichte mit dem Arbeitstitel „Rianne“ bis Ende des Jahres zu beenden. Pünktlich an Silvester schrieb ich den Epilog. Damit habe ich einen Zweiteiler im Rohmanuskript! Vor allem geholfen haben mir im Schreibjahr 2019 zwei Events: Ein Autorenworkshop von „Schreibfluss“ und NaNoWriMo.

In dem Workshop ging es nicht direkt um das Handwerk, sondern um „Zeit zum Schreiben.“ Besonders gut gefallen hat mir die erste Hälfte des Kurses, in der es um mein Innenleben ging – also der gefürchtete Schweinehund und andere inneren Blockaden. Jetzt ist mir klarer, was mich hemmt, mich ans Schreiben zu setzen. Den Feind zu kennen ist schon ein erster Schritt zum Sieg, wie wir Fantasyleser ja wissen.

Viel gebracht hat mir auch eine einfache Übung, in der es darum ging, Glaubenssätze zu hinterfragen. Bei mir war das die fixe Vorstellung, ich könne nicht in Zügen schreiben. Jetzt weiß ich, dass ich nur auf langen Strecken nicht gut schreiben kann, der tägliche Pendelweg ist kein Problem. Und schon das tägliche Schreibpensum erhöht! Angenehmer Nebeneffekt: Ich gewöhne mich daran, mit Geräuschkulisse zu schreiben.

Nun zu NaNoWriMo. Wer häufiger in meinen Blog schaut, der weiß, dass der National Novel Writing Month eine Challenge ist, bei der Schreibverrückte auf der ganzen Welt versuchen, im November 50 000 Wörter eines Romans zu schreiben. 2018 habe ich zum ersten Mal teilgenommen und dabei den Grundstein für mein Schreibprojekt „Rianne“ gesetzt. 2019 habe ich erfolgreich dem zweiten Teil des Romans gewidmet. Besonders schön fand ich, dass ich zum ersten Mal Kontakt zu anderen NaNoWriMo-Teilnehmerinnen hatte. Mit einer Freundin traf ich mich sogar zum gemeinsamen Schreiben. Das hat viel Spaß gemacht und mir unglaublich viel Motivation gegeben. Ich merke, dass meine Schreibcommunity wächst und es ist schön, mit meiner Leidenschaft nicht mehr alleine zu sein. Endlich kann ich mich mit Anderen über das Schreiben austauschen.

Das ist besonders wichtig, da ich dieses Jahr den ersten Teil von „Rianne“ veröffentlichen möchte. Da ich anscheinend gerne den Wahnsinn durchwate (husthust), möchte ich das Buch im Selfpublishing veröffentlichen. Mir ist Qualität bei Büchern wichtig, mit einem ansehnlichen Gesamteindruck und nicht zuletzt nachhaltigem Druck. Deswegen möchte ich das Buch illustrieren lassen und auf recyceltem Papier drucken. Ich möchte, dass Leser von dem Buch mit allen Sinne verzaubert werden.

Um dorthin zu kommen, gilt es jetzt zuerst, das Manuskript zu überarbeiten, einen Lektor zu beauftragen, Testleser zu finden und nicht zuletzt zum Thema Veröffentlichen recherchieren, recherchieren, recherchieren. Am meisten Magenschmerzen bereitet mir der bürokratische Teil mit Steuern, Gewerbe etc.. Aber am Rande dieses Wahnsinns ist die Aussicht schließlich besonders schön: Mein neuer Roman in meinen und euren Händen!

Zum Schluss wieder eine kleine Jahresstatistik:

Größte Anzahl Wörter geschrieben an einem Tag (in einem Projekt):
     3183

Längste Folge von Tagen, an denen ich geschrieben habe:
     31

Durchschnittliche Anzahl Wörter pro Schreibtag:
     788

Insgesamt geschrieben dieses Jahr:
     146 723 Wörter